Info: Saisonauswertung Frauen
HSV-Erste wurde erstmals Vize-Sachsenmeister
Saisonabbruch verhindert weitere Medaillenchancen für HSV-Teams
Wegen der Corona-Pandemie wurde bekanntlich die Handballsaison 2019/20 für die beiden Frauen- und für die fünf Nachwuchs-Teams des HSV abgebrochen. Die einzelnen Tabellenstände sind nach einer sogenannten Quotenregelung bewertet.
Wegen des Abbruchs konnten einige HSV-Teams ihre möglichen Medaillenchancen in Pokalwettbewerben leider nicht nutzen. Das 1. Frauenteam wurde mit 141,18 (24:10) Punkten erstmals in der Marienberger Vereinsgeschichte Vizemeister der Sachsenliga. Das Meisterschaftsziel, Mittelfeldplatz wurde damit deutlich übertroffen. Die Zweite des HC Leipzig wurde mit 170,59 (29:5) Punkten neuer Meister und Aufsteiger in die Mitteldeutsche Oberliga. Bronze ging an den VfB Bischofswerda mit117,65 (20:14) Punkten.
Das bestplatzierteste Frauenhandballteam des Spielbezirkes Chemnitz und des Erzgebirgskreises war das Team des HSV. Zum 6. Mal wurde das Halbfinale des zum Landskronpokal umbenannten Sachsenpokales erreicht. Es gab gute Chancen ins Finale einzuziehen.
Vivian Dresel wurde mit 135 Toren in 17 Spielen zweitbeste in der Torschützenbestenliste der Sachsenliga. Ioana Pocris gehörte als Fünfte (108/16 Spiele) ebenfalls zu den besten der Liga.
Auch das 2. Frauen-Team hat mit 112,50 (18:14) Punkten einen sehr guten fünften Platz in der Verbandsliga St. West erreicht. Schon sechs Spieltage vor Saisonschluss hatte es den Klassenerhalt gesichert und das Meisterschaftsziel erreicht. Die HSV-Zweite war das bestplatzierte Frauenhandballteam des Erzgebirgskreises und das zweitbeste des Bezirkes in der Verbandsliga.
Die beiden Frauenmannschaften des HSV sind beide zum fünften Mal in der Sachsenliga und Verbandsliga angetreten. Schon allein, dass beide am Spielbetrieb auf Sachsenebene teilnahmen, sind neue Bestleistungen in der 64-jährigen Marienberger Handballgeschichte. Diese wurden durch hervorragenden Einsatz und der anspruchsvollen sportlichen Leistungen aller Spielerinnen und ihren Trainer- und Betreuerinnen erreicht.
Dabei boten die Aktiven bei ihren überwiegend spannenden Wettkämpfen den erfreulich vielen Zuschauern niveauvollen, gutklassigen und sehenswerten Frauenhandball. Beide Teams wurden erstmals von der ehemaligen langjährigen und verdienstvollen Spielerin Lucie Hribova trainiert und bei fast allen Wettkämpfen betreut.
„Für mich war die 1. Saison als Trainerin in der Mannschaft, in der ich früher selbst mit einigen gespielt habe, ganz schwer. Die Umstellung von der Seite der Spielerin zur Trainerin ist mir am Anfang schwergefallen. Aber insgesamt betrachtet haben beide Mannschaften die Saison bis zum Abbruch gut gemeistert. Ich war auch zuversichtlich, dass wir am Ende die Platzierungen in den Meisterschaften erreicht hätten, die jetzt zu Buche stehen.
Alle Mädels waren gut drauf und bei jedem Training und im Wettkampf mit vollem Einsatz dabei. Sie spielten immer gut motiviert und ich habe nie das Gefühl gehabt, dass jemand keine Lust hatte. Das freute mich und darüber war ich sehr zufrieden “, meinte sie zu Ihrem Debüt als Trainerin im Erwachsenenbereich.
Dankenswerterweise hatten sich Silke Heft und Kerstin Schmähling bereiterklärt, ihr als Teamleiterinnen zur Seite zu stehen. Zudem fungierten sie als Kleinbus oder PKW-Fahrerinnen.
In beiden Frauenteams spielten vier B- und drei A-Jugendliche. Einige schafften den Sprung in die Erste. Da fast alle Spielerinnen beider Teams auch bei Vorbereitungsturnieren Einsatzzeiten erhielten, sorgte das für sehr gutes Klima und einen guten, für einen Verein wichtigen, Zusammenhalt untereinander.
Dabei waren die Voraussetzungen hinsichtlich des Spielerinnen-Kaders der beiden Frauenteams für ihre bemerkenswerten Erfolge aber sehr schlecht. Oftmals traten sie ohne oder mit nur wenigen Wechselspielerinnen an. Zudem mussten sie oft mit unterschiedlichen Formationen gegen eingespielte Teams der Gegnerinnen auflaufen. Viele der unter 21-jährigen Spielerinnen bestritten dankenswerterweise zwei Spiele an einem Tag oder an einem Wochenende. Sie halfen somit, das akute Personalproblem zu bewältigen.
Das jüngste und erst 16-jährige Nachwuchstalent Emma Bielawny hatte dabei mit 31 Einsätzen in beiden Teams die meisten aller Spielerinnen vorzuweisen. Lena Müller folgte mit 26, Vivian Dresel mit 23 und Michelle Schmähling mit 22 Einsätzen. Torhüterin Julia Kluge stand ihnen aber nicht viel nach. Sie kam auf 19 Einsätze. Sie hielt sich zusätzlich mehrmals als Reservistin für die Erste bereit, ohne dass sie auf dem Protokoll stand. Leah-Marie Hennig kam zu ihren ersten Einsätzen im Sachsenliga- und die 16-jährige Lena Roscher im Verbandsliga-Team.
Emily Mehlhorn (verletzt) und Nadine Seidel (zurück nach Dresden), die im Vorjahr noch die meisten Spiele hatten, standen diesmal nur wenig oder gar nicht zur Verfügung.
Nachwuchstalent Leonie Tinney zog sich im Pokalviertelfinale am 14.12.219 einen Kreuzbandriss zu. Bis dahin gehörte sie zu den erfolgreichsten Torjägerinnen in beiden Frauenteams. Sie wurde danach schmerzlich vermisst. Am 28.05.2020 wurde sie operiert. (Gute Besserung!!).
Auch die wieder torgefährlich spielende einzige Linkshänderin Frenzi Heft fehlte durch ein Auslandspraktikum bei zwei Pokal- und vier Punktspielen. Torhüterin Laura Monse stand nur in einem Pokal und fünf Punktspielen bis zum 5. Oktober zur Verfügung. Bis zum Saisonabbruch arbeitete sie auf einem Kreuzfahrtschiff. Nachwuchstalent Celina Uhlmann fehlte leider auch oft arbeitsbedingt.
Die Routiniers Franziska Reimann und Stephanie Gaitzsch fehlten aus erfreulichen Schwangerschafts-Gründen während der kompletten Punktspiel-Saison. Mitte April und Mai 2020 wurden beide Mütter eines Jungen. Der HSV-Vorstand gratuliert recht herzlich dazu und wünscht beiden jungen Familien alles Gute.
Erfreulicherweise gab es zur Verstärkung der 1. Mannschaft mit Anne-Katrin-Weingardt und Marcela Splechtova zwei Rückkehrerinnen vom HV Chemnitz. Letztere zog sich allerdings bei der Saison-Vorbereitung einen Kreuzbandriss zu und musste operiert werden. Sie konnte am 08. Januar 2020 wieder ihr erstes Pokal- und einen Tag später ihr 1. Punktspiel in der Ersten bestreiten. Bis dahin war sie als Assistentin von Lucie Hribova, bzw. auch als Betreuerin der HSV-Zweiten aktiv.
Sehr erfreulich war auch, dass sich die beiden Routiniers des Kaders, Kristin Tippmann Wendrock und Sylke Sowa bereiterklärt hatten, am Ball zu bleiben. Die beiden, die schon gemeinsam vor 12 Jahren den Aufstieg in die Sachsenliga erkämpften, gehörten auch diesmal zu den Leistungsträgerinnen der Ersten. Beide stellten zudem neue persönliche Rekorde hinsichtlich ihres Mitwirkens in Mannschaften des HSV auf.
Sylke Sowa, die bereits vor 21 Jahren in der Saison 1998/99 den Aufstieg in die Verbandsliga mit schaffte, hat höchstwahrscheinlich einen Vereinsrekord aufgestellt, der bestimmt sehr lange Bestand hat und kaum verbessert werden wird.
Nach der Winterferienpause hatten wir zum Glück mit der ehemaligen Jugendspielerin Kristin Seidel einen Neuzugang. Alisa Günther (SV Tanne Thalheim) und Lucienne Schubert (HV Oederan) debütierten in der HSV-Ersten am 08. Februar 2020 beim Sachsen-Pokalspiel in Dresden.
Zum Einsatz in beiden Frauenteams in der abgebrochenen Saison kamen 4 Torhüterinnen und 19 Feldspielerinnen. Acht Spielerinnen hatten aber nur einen maximal acht Einsätze. Um diese aktuelle Personalnot der beiden Teams zu lindern, reisten die Jugendlichen Lisa Drechsel und Torhüterin Anna-Lea Schönherr oftmals extra aus Bayern an.
„Mit meiner 1.Saison als Trainerin und mit den Leistungen beider Teams bin ich zufrieden. Die Platzierung hatte für mich nicht die große Rolle gespielt. Wir wollten von vornherein nicht aufsteigen, sondern mit der neu formierten Sieben einen Mittelfeldplatz erreichen. Wichtiger war, wie wir gespielt haben und wie sich die Mädels hineingekniet haben. Wir haben sehr gute Spiele gezeigt. Es gab auch einige, wo es nicht so gut lief. Aber eine schlechtere Phase hat fast jede Mannschaft einmal. Dass wir unsere Zielstellungen übertroffen haben, war für alle sehr erfreulich. Ich hoffe, dass wir in der neuen Saison wieder an die guten Leistungen der letzten Spiele der Saison anknüpfen“ resümierte eine schon wieder vorausblickende und sehr zufriedene HSV-Trainerin.
Eine Saison-Analyse der 2. Frauenmannschaft und den Nachwuchsbereich gibt es demnächst. Alle an den Saison-Ergebnissen Beteiligten und diejenigen, die in beiden Frauenteams oder in allen Nachwuchsteams aktiv zum Einsatz gekommenen Spielerinnen haben sich dafür einen herzlichen Dank und ein Lob des Vorstandes für ihren vorbildlichen Einsatz verdient.
Statistik der Sachsenliga-Saison 2019/2020:
Trainerin Lucie Hribova, ÜL-Torhüterinnen: Frank Reimann,
Teamleiterin: Silke Heft
Zweiter und Vizemeister der Sachsenliga, 17 Punktspiele, 3 Pokalspiele
11 Siege, 2 Remis, 4 Niederlagen, 24:10 Pkt. 505:405Tore,
zweitbester Angriff, beste Abwehr,
höchster Heimsieg: 38:14 USV TU Dresden,
höchster Auswärtssieg: 41:23 HSV Mölkau,
höchste Heimniederlagen: 23:25 SC Hoyerswerda
höchste Auswärtsniederlage HC L II 21:27 HVC II,
drei Auswärts-Pokalspielsiege: HC Glauchau-Meerane 24:16, HV Chemnitz II 37:33 n.V, 19:15 Sportfreunde 01 Dresden,
4 Torhüterinnen und 18 Feldspielerinnen kamen in der 5. Sachsenliga-Saison in Pokal- und Meisterschaftsspielen zu Einsätzen in der 1.Mannschaft, wovon 17 HSV-Eigengewächse waren.
Kristin Tippmann-Wendrock, Vivian Dresel und Torhüterin Nadine Werner waren bei allen 17 Punkt- und den drei Pokalspielen dabei.
Vivan Dresel wurde mit 135 Toren in 17 Spielen zweitbeste in der Torschützenbestenliste der Sachsenliga.
Zu Einsätzen in der Sachsenliga-Sieben der Saison 2019/20 kamen:
(Reihenfolge nach Anzahl der Einsätze in der Sachsenliga und den Pokalspielen)
Torhüterinnen:
Nadine Werner (17 M/0/0T+1 P),
Laura Monse (5M 0/0/+1P),
Anna-Lea Schönherr (3M/ 0/0T+1P),
Julia Kluge (1M/0/0T+2P),
Feld:
Kristin Tippmann-Wendrock (17 M/26/0T+3P),
Vivian Dresel (17 M/135/36 T/+3P)
Ioana Anna-Maria Pocris (15M/ 108/22T+2P),
Emma Bielawny (15M 30/0T+3P),
Sylke Sowa (15 M/24/0 T/+1P),
Anne-Katrin Weingardt 13/37/0T+3P),
Leonie Tinney (11 M/ 60/0T/+2P),
Frenzi Heft (11M/31/3 T/+2P),
Celina Uhlmann (9 M/7/0T+1P),
Lena Müler (6 M/ 6/0T/+3P),
Leah-Marie Hennig (5M 8/0T+1P),
Michelle Schmähling (4 M/0/0T+ 3P),
Marcela Splechtova (4M/22/4T+1P),
Alisa Günther (1M 0/0T+1P),
Lena Roscher (1M/0/0T),
Lucienne Schubert (0M/+1P),
Kristin Seidel (0 M+1P),
Stefanie Gaitzsch (0 M/+1P)
Erklärungen:
(M = Anzahl der Meisterschaftsspiele, T= Anzahl der Tore/ davon Siebenmeter, P= Anzahl der Pokalspiele)
Karlgeorg Frank