Frauen: HSV-Sieben chancenlos

Nach höchstem Auswärtssieg höchste Heimniederlage
Sachsenliga: HSV 1956 Marienberg - AAC Amazonen Leipzig 29:39 (14:20)

Die Zielstellungen der HSV-Trainerin Lucie Hribova für das Sachsenliga-Heimspiel gegen den AAC Amazonen Leipzig konnte ihre Frauenmannschaft HSV 1956 Marienberg leider nicht in die Tat umsetzen, sondern sie musste sich dem favorisierten Tabellendritten unerwartet deutlich mit 29:39 geschlagen geben. „Wir haben leider nicht an die guten Leistungen des letzten Heimspiels gegen den HC Rödertal II anknüpfen können. Ich bin daher sehr enttäuscht, dass uns das überhaupt nicht gelungen ist.“, war das erste Fazit der HSV-Trainerin. Ihr Team musste nach dem höchsten Auswärtssieg nun leider auch die höchste Heimniederlage der Saison einstecken. Einen großen Anteil am souveränen Sieg der Gäste hatte aber ausgerechnet ein ehemaliges Eigengewächs des HSV. Denn Anne-Katrin Weingardt wurde an ihrer alten Heimstätte beste Werferin des Tages, wobei sie11/5 Tore für ihr neues Team erzielte. Sie trumpfte gleich am Anfang auf. Bei der 5:1 (8.) Führung des AAC erzielte sie allein vier Tore. Auch in der Abwehr war sie ein energisch agierender Stabilisator. Dafür erhielt sie aber schon bei der 13:8 ihrer Sieben die 2. Zeitstrafe (21.). Da sie „Rot“ gefährdet war, nahm sie ihr Trainer vorerst clever aus dem Spiel. Leider konnte die HSV-Sieben diesen Ausfall nicht nutzen. Zumal die Amazonen auch ohne sie weiter ein sehr gutes und druckvolles Angriffsspiel und starkes Abwehrverhalten boten. Damit führten sie zur Pause deutlich mit (20:14). Weil die HSV-Sieben bis dahin aber kurz vorher auf vier Tore zum 14:18 herankam, hofften die HSV-Fans insgeheim auf eine Wende und eine Steigerung in der 2.Halbzeit. Leider wurde daraus nichts, sondern die Gäste kamen sogar gestärkt und noch selbstbewusster aus der Kabine. Sie erhöhten dank einer weiteren starken und besseren Wurf- und Abwehrleistung ihren Vorsprung kontinuierlich (24:15/ 35.) und spielentscheidend (29:19/42./ 36:25 (54.). So sehr sich die HSV-Sieben auch dagegen stemmte, es reichte an diesem Tag nicht, um auf Augenhöhe mitzuspielen. „In der Abwehr haben wir zu viele Lücken dem Gegner gelassen, der damit zu leichten Toren kam. Außerdem haben wir leider viele gute Torchancen nicht genutzt. Die Torhüterin haben wir auch wieder berühmt geworfen“, meinte die verständlicherweise unzufriedene HSV-Trainerin zu den Ursachen der hohen Niederlage. Leider wurden auch 4 Siebenmeter nicht verwandelt. Die HSV-Torschützenbeste des Tages, Leonie Tinney (8), musste ihre Treffer mit sehr großem Einsatz erzielen. Sie holte zudem einige Siebenmeter heraus. Die derzeit Führende der Torschützenbestenliste der Liga, Vivian Dresel, die vorige Woche noch 19 Tore gegen den SC Hoyerswerda erzielte, konnte diesmal leider auch nur einen Treffer aus dem Feld heraus landen. Da sie im Vorjahr einige Monate beim AAC spielte, hatten sich die Gäste auch besonders gut auf sie eingestellt. Neben Wurfpech hatte sie es daher sehr schwer, erfolgreich zu sein. Erfreulich war, dass Lisa Rohrlapper nach ihrem Fingerbruch wieder dabei war und dass die 17-jährige Lena Kummich wieder sechs Tore erzielen konnte. Auch wenn alle zum Einsatz gekommenen HSV-Spielerinnen diesmal nicht an die guten Leistungen anknüpfen konnten und ihnen zu viele Fehler passierten, so haben sie kämpferisch wieder alles gegeben. Dafür wurden sie auch mit Beifall von den Rängen belohnt. Zumal man auch Niederlagen im Sport akzeptieren muss. Die AAC-Sieben war diesmal einfach das spielerisch bessere Team und wurde seiner, nach der Tabelle betrachteten Favoritenrolle, voll gerecht. „Wir müssen das Spiel abhaken und alle haben gesehen, woran wir noch zu arbeiten haben“, ergänzte die HSV-Trainerin, die mit ihrem Team am 4. Advent noch ein Achtelfinalspiel im HVS-Landskronpokal beim SF 01 Dresden bestreiten muss.

Bilder vom Spiel

HSV spielte mit:
Julia Kluge, Viktorie Hoskova (beide Tor), Emma Bielawny (3), Kristin Tippmann-Wendrock (3), Natalie Holeckova (6/2), Vivian Dresel (3/2), Lisa Rohrlapper, Leonie Tinney (8), Lena Kummich (6), Clara Marie-Leonhardt, Luise Ehnert

Siebenmeter: HSV 8/4, AAC 8/8

Zeitstrafen: HSV 4, AAC 6

Karlgeorg Frank