FP: HSV-Talente tragen zum fünften Sieg in Folge bei
Freie Presse vom 12.2.24, Andreas Bauer
Sachsenliga: Marienbergerinnen siegen 36:26 in Bischofswerda
Marienberg - Als die Handballerinnen des VfB Bischofswerda am Samstagabend 7:3 in Führung gingen, deutete vieles auf ein Ende der Erfolgsserie des HSV 1956 Marienberg hin. Die Erzgebirgerinnen offenbarten beim Auswärtsspiel am Rand der Oberlausitz große Lücken in der Abwehr und konnten sich offensiv nur selten durchsetzen. Doch wie schon eine Woche zuvor beim Heimsieg gegen Schneeberg brachte eine Auszeit nach etwa zehn Minuten die Wende. Mit einer deutlich kompakteren Defensive bekamen die HSV-Damen den eigenen Kreis dicht und drehten vorn immer mehr auf, sodass letztlich doch der fünfte Sieg in Folge gelang. Und der fiel mit 36:26 auch noch deutlich aus.
„Es hätte sogar noch eindeutiger ausgehen müssen, denn wir haben in den letzten zehn Minuten viel liegen gelassen und nur zwei Tore erzielt“, berichtet Trainer Chris Tippmann. An seiner Zufriedenheit änderte die Schlussphase allerdings nichts, denn der Coach erlebte über weite Strecken einen starken Auftritt des HSV. Schlüssel zum Erfolg sei erneut das Deckungsverhalten gewesen. Griffen die Marienbergerinnen die VfB-Werferinnen anfangs noch weit entfernt vom eigenen Kreis an und boten somit Freiraum an, so bildeten sie nach der Auszeit einen dichten Abwehrriegel, den der Gegner kaum noch durchbrechen konnte. „Außerdem bauten die Gastgeberinnen auch körperlich etwas ab“, so Tippmann.
Variabel und temporeich war dagegen das Marienberger Offensivspiel, zu dem viele B-Juniorinnen beitrugen. So glänzte die für die angeschlagene Lisa Rohrlapper eingesprungene Kreisläuferin Leona Wagner mit sechs Toren. Bei ihrem Debüt im Damenbereich traf auf Anhieb auch Leni Winkler. Und Martha Wagner, die ihr zweites Spiel bei den Frauen absolvierte, erzielte vier Treffer. „Darunter das kurioseste Tor des Tages“, so Tippmann. Als die Nachwuchsspielerin wieder einmal den Ball erobert hatte, zog sie sofort ab. Vom Querbalken sprang der Ball zurück ins Feld, wo sich Martha Langer dank ihrer Größe den Ball sicherte und im zweiten Versuch einnetzte. Eine von vielen gelungenen Aktionen, die den HSV nun sogar von einem Podestplatz träumen lassen. Als Tabellenfünfter (18:14) hat das Team genauso viele Pluspunkte wie der HC Rödertal II (3./18:12).
|anr
Der HSV spielte mit:
Helene Enger, Kristin Tippmann-Wendrock (1), Martha Langer (4), Lena Kummich (6), Leni Winkler (1), Nikola Holeckova (7/2), Natalie Holeckova (2/1), Julia Kluge, Anna-Lea Schönherr, Lisa Rohrlapper, Leona Wagner (6), Leonie Tinney (5), Vivian Dresel (4)
Siebenmeter: HSV 3/3, VfB 5/5
Zeitstrafen: HSV 6, VfB 6